**WIE EIN CHARISMATISCHER FREMDER AN MEINE TÜR KLOPFTE UND MICH MIT DER PUTZFRAU VERWECHSELTE, BESCHLOSS ICH, IHM ZUZUHÖREN**
Was als ein einfaches, amüsantes Missverständnis begann, verwandelte sich schnell in eine erschütternde Offenbarung.
Der Duft von Zitronenreiniger lag in der Luft, während ich die Küchenarbeitsplatte wischte. Das Summen der Spülmaschine war das einzige Geräusch im Haus.
Putzen war nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung, aber irgendwie hatte es etwas Beruhigendes.
Gerade als ich den Schwamm ins Spülbecken warf, klingelte es an der Tür.
Ich öffnete sie und stand einem großen, makellos gekleideten Mann mit einem selbstbewussten Lächeln gegenüber. Er hielt eine Ledertasche in der einen und sein Telefon in der anderen Hand – pure Professionalität.
— „Guten Tag!“ sagte er enthusiastisch. „Ich suche Herrn Lambert. Sie müssen die Putzfrau Liliya sein, nicht wahr? Ich bin David, sein Geschäftspartner. Freut mich, Sie kennenzulernen.“
Bevor ich ihn korrigieren konnte, warf er einen Blick auf seine Uhr.
— „Ich habe viel über Sie von Frau Lambert gehört. Sie hat mir sogar ein Foto von Ihnen gezeigt.“
Mein Herz setzte einen Schlag aus.
— „Frau Lambert?“ fragte ich vorsichtig.
— „Ja! Greg und seine Frau sind ein wunderbares Paar“, sagte David lachend.
**Frau Lambert?**
Das sollte eigentlich ich sein.
Neugier überkam mich. Wenn er mich für jemand anderen hielt, dann würde ich dieses Spiel ein wenig mitspielen.
— „Bitte, kommen Sie rein“, sagte ich und verbarg ein Lächeln.
— „Also, kennen Sie Herrn und Frau Lambert schon lange?“
— „Oh, seit Jahren“, antwortete David und setzte sich auf das Sofa.
— „Sie sind ein starkes Paar. Sie wirken immer so glücklich zusammen.“
Ich zwang mir ein höfliches Lächeln ab und entschuldigte mich, um ihm ein Glas Wasser zu holen. Mein Herz raste.
Wer genau war diese „Frau Lambert“, von der er sprach?
Als ich zurückkam, scrollte David durch sein Telefon.
— „Ich habe ein Bild von ihnen“, sagte er beiläufig.
Er reichte mir sein Telefon, und mein Magen zog sich zusammen. Auf dem Bildschirm lächelte mir meine Schwester Allison entgegen – Arm in Arm mit Greg.
— „Wunderschön, nicht wahr?“ sagte David. „Das ist von einer Firmenveranstaltung letztes Jahr.“
Ich versuchte, ruhig zu bleiben.
— „Wann genau wurde dieses Foto aufgenommen?“
— „Vor einem Jahr“, antwortete David. „Greg sprach früher nicht viel über sein Privatleben. Ich dachte, er sei Single, bis er sie mir als seine Frau vorstellte.“
Meine Ohren dröhnten, aber David redete einfach weiter.
— „Sie sind ein so schönes Paar“, fügte er hinzu. „Und irgendwann zeigte er mir ein Bild von Ihnen. Als ich fragte, wer Sie seien, sagte er: ‚Oh, das ist unsere Putzfrau.‘“
Ich umklammerte das Glas fester.
**Die Putzfrau?**
Ich musste herausfinden, was hier vor sich ging.
— „Möchten Sie eine Tasse Kaffee, während Sie auf Herrn Lambert warten?“, fragte ich mit ruhiger Stimme.
— „Das wäre wunderbar, danke“, sagte David, völlig ahnungslos über den Sturm, der in mir tobte.
### **EINE SCHOCKIERENDE ENTHÜLLUNG**
In der Küche rasten meine Gedanken in alle Richtungen.
Meine Schwester Allison gab sich als Gregs Ehefrau aus?
Ich brauchte Antworten.
Als ich ins Wohnzimmer zurückkehrte, reichte ich ihm den Kaffee und setzte mich ihm gegenüber.
— „David, wir müssen reden“, sagte ich.
Sein Lächeln verblasste.
— „Äh, sicher. Worum geht es?“
Ich deutete auf das gerahmte Foto auf dem Kaminsims.
— „Schauen Sie sich dieses Bild genauer an.“
Er zögerte, dann nahm er es in die Hand.
Als er es betrachtete, breitete sich Verwirrung auf seinem Gesicht aus.
— „Das… das sind Sie“, sagte er langsam.
— „Genau“, sagte ich. „Und der Mann neben mir? Das ist mein Ehemann, Greg Lambert.“
Davids Gesicht wurde blass.
— „Warten Sie. Ich verstehe nicht. Ich dachte…“
— „Sie dachten, Allison sei Frau Lambert“, stellte ich fest.
Er nickte, sichtlich verstört.
— „Greg stellte sie mir als seine Frau vor. Sie zeigte mir sogar Bilder von ihnen zusammen.“
Ich ließ eine Stille entstehen, bevor ich fragte:
— „Warum sind Sie heute hierhergekommen?“
David wirkte unruhig.
— „Ich wollte Greg überreden, mir seinen Anteil an der Firma zu verkaufen. Aber es ist kompliziert.“
— „Warum?“
— „Nun ja, die Anteile sind technisch gesehen nicht auf Gregs Namen“, gab David zu. „Sie stehen auf den Namen von Frau Lambert. Auf Ihren Namen.“
— „Und meine Schwester hat meine Unterschrift gefälscht, um den Verkauf zu blockieren?“, fragte ich mit scharfem Ton.
David sah schockiert aus.
— „Ich wusste nicht, dass sie gefälscht war, aber ja, sie hat den Verkauf verhindert. Ich dachte, es wäre Ihre Entscheidung gewesen.“
Wut kochte in mir hoch, aber ich blieb ruhig.
— „Danke, dass Sie meinen Verdacht bestätigt haben. Lassen Sie uns das Geschäft abschließen. Wie viel bieten Sie für Gregs Anteil?“
David nannte mir eine Summe, die mich sprachlos machte. Ich nickte.
— „In Ordnung. Senden Sie die Unterlagen morgen an meinen Anwalt.“
### **DIE LETZTE KONFRONTATION**
An diesem Abend kam Greg wutentbrannt zur Tür herein.
— „Was hast du getan?!“, brüllte er.
Ich legte ruhig mein Buch zur Seite.
— „Hallo, Greg. Langer Tag?“
— „Du hast meinen Anteil an der Firma verkauft!“, schrie er. „Weißt du überhaupt, was du getan hast?“
— „Ich weiß genau, was ich getan habe“, sagte ich. „Ich habe dein kleines Problem gelöst.“
Greg zögerte.
— „Wovon redest du?“
— „Ich rede von Allison“, sagte ich kühl. „Deiner ‚Ehefrau‘. Oder dachtest du, ich würde es nicht herausfinden?“
Greg erstarrte.
— „Ich kann das erklären—“
— „Nein“, unterbrach ich ihn. „Ich bin fertig mit Zuhören. Ich habe mit einem Anwalt gesprochen. Und nur zur Info: Ja, ich werde die Scheidung einreichen.“
Greg sank schockiert auf einen Stuhl.
— „Das kannst du nicht tun…“
— „Oh doch, das kann ich“, sagte ich entschlossen.
**ZWEI WOCHEN SPÄTER**
Ich verließ das Büro meines Anwalts mit unterzeichneten Scheidungspapieren und einem neuen Gefühl der Freiheit. Die Einigung war großzügig, und Gerechtigkeit war geschehen.
Im Wohnzimmer ersetzte ich Gregs Foto auf dem Kaminsims durch eine Vase mit frischen Blumen.
Dies war nicht das Ende meiner Geschichte. Es war der Beginn eines neuen Kapitels – eines, das ich nach meinen eigenen Regeln schreiben würde.