Mein Mann starb bei einem Unfall, aber ich habe seine Leiche nie gesehen – eines Tages hörte ich seine Stimme aus dem Schlafzimmer unserer kleinen Tochter kommen

INTERESSANTE GESCHICHTEN

**„Miss Kelly?“** Die Stimme am Telefon war sanft, routiniert. **„Hier ist Officer Reynolds…“**

**„Ja?“** Instinktiv legte ich meine Hand auf meinen geschwollenen Bauch. Sophia trat, als hätte sie meine Angst gespürt.

**„Es gab einen Unfall. Ihr Ehemann…“**

**„Nein,“** flüsterte ich. **„Nein, bitte…“**

Sie sagten mir, der Unfall sei schlimm gewesen – so schlimm, dass ich seinen Körper nicht sehen sollte. Ich bekam nie die Gelegenheit, mich zu verabschieden. Nur ein geschlossener Sarg bei der Beerdigung, und das war’s.

**„Kelly, Schatz,“** sagte meine Mutter auf der Beerdigung und hielt mich, während ich schluchzte. **„Du musst stark bleiben. Für das Baby.“**

**„Wie?“** brachte ich erstickt heraus. **„Wie soll ich das ohne ihn schaffen? Er sollte hier sein. Er sollte sie in den Armen halten…“**

Zwei Jahre später tat ich mein Bestes, um weiterzumachen, um für Sophia stark zu sein. Aber die Leere? Die verschwand nie wirklich.

Und dann passierte vor zwei Tagen etwas, das alles infrage stellte.

Es war ein ganz normaler Nachmittag. Ich hatte Sophia für ihren Mittagsschlaf in ihrem Zimmer hingelegt und mich mit einem Buch auf die Couch gekuschelt. Das Haus war ruhig. Friedlich.

Bis ich es hörte.

Das Geräusch eines sich schließenden Fensters. Nicht laut – gerade genug, um mich aufblicken zu lassen. Wahrscheinlich der Wind, dachte ich. Aber dann lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken, als ich… Oh mein Gott… als ich **JEREMYS STIMME** hörte:

**„Ich liebe dich für immer.“**

Ich schwöre bei Gott, mein ganzer Körper erstarrte.

Es war keine verschwommene Erinnerung in meinem Kopf. Kein Wunschdenken. Es war **KLAR UND DEUTLICH**.

Ich saß wie erstarrt da, mein Atem stockte. Meine Ohren dröhnten. Mein Herz hämmerte so heftig, dass ich dachte, ich könnte das Bewusstsein verlieren.

**„Jeremy?“** flüsterte ich in die Stille, meine Stimme bebte. **„Liebling, bist du das?“**

Nein. Nein, nein, nein. Jeremy war tot. Das war **NICHT MÖGLICH**.

Aber ich hörte es. Wieder.

**„Ich liebe dich für immer.“**

Es kam aus Sophias Zimmer.

Ich sprang so schnell auf, dass das Buch von meinem Schoß rutschte. Mein Kopf raste vor Möglichkeiten – war jemand dort drin? Halluzinierte ich?

War Jeremy **AM LEBEN**?

Ich rannte den Flur entlang, spürte kaum den Boden unter meinen Füßen. Meine Hände waren eiskalt, und mein Magen krampfte sich zusammen, als würde ich mich übergeben müssen.

**„Bitte,“** flüsterte ich, während ich lief, Tränen stiegen mir bereits in die Augen. **„Bitte, wenn du da bist…“**

Ich stieß Sophias Tür auf.

Sie schlief tief und fest in ihrem Bettchen, zusammengerollt wie eine kleine Kugel, ihre winzigen Finger umklammerten einen Teddybär. Das Zimmer sah genauso aus wie vorher. Kein offenes Fenster. Keine Schatten in der Ecke. Nichts.

Aber dann hörte ich es wieder.

**„Ich liebe dich für immer.“**

Ich schwöre, mein Herz blieb stehen.

**„Jeremy?“** Meine Stimme brach. **„Ist das irgendein grausamer Scherz? Bitte… ich kann das nicht… ich kann das nicht ertragen…“**

Ich suchte mit den Augen das Zimmer ab, meine Hände zitterten, als ich mich dem Fenster näherte. Irgendetwas musste das erklären.

Meine Finger berührten das Glas. Es war geschlossen. Verriegelt. Draußen lehnte ein kleiner Ast gegen die Scheibe, als wäre er dagegengestoßen.

Okay. Das erklärte das Geräusch. Aber Jeremys Stimme?

Mein Blick wanderte zurück zu Sophia. Sie bewegte sich im Schlaf, umklammerte den Bären noch fester.

**„Dada,“** murmelte sie im Schlaf, und mein Herz zerbrach erneut.

Und dann traf es mich.

**Der Bär.**

Ich ließ mich neben ihr Bettchen auf die Knie sinken, meine Hände zitterten, als ich nach ihm griff. Drückte ihn.

**„Ich liebe dich für immer.“**

Mein Brustkorb zog sich so schmerzhaft zusammen, dass ich glaubte, zusammenzubrechen.

**Jeremys Stimme… Sie kam aus dem Bären.**

**„Oh Gott,“** schluchzte ich, den Bären an mich pressend. **„Oh Gott, Jeremy…“**

Ich saß auf der Couch und starrte den Bären an, als könnte er zum Leben erwachen.

Ich hatte **keine Erinnerung daran, ihn gekauft zu haben**. Hatte ihn jemand Sophia geschenkt?

Dann fiel es mir ein. Vor einer Woche hatten wir Sophias zweiten Geburtstag gefeiert. Meine Schwiegermutter Gloria hatte ihr diesen Bären geschenkt.

**„Schau mal, was Oma dir mitgebracht hat!“** hatte ich damals gesagt, bemüht, trotz des Schmerzes in meiner Brust fröhlich zu klingen. Ein weiterer Geburtstag ohne Jeremy.

Ich hatte dem Bären kaum Beachtung geschenkt. Es war einfach nur ein weiteres Kuscheltier.

Aber jetzt? Jetzt brauchte ich Antworten. Also rief ich Gloria an.

Sie nahm nach dem zweiten Klingeln ab. **„Kelly, hi, Liebes! Ist alles in Ordnung?“**

Ich umklammerte den Bären fester. **„Wusstest du, dass das Ding Jeremys Stimme abspielt?“**

Stille.

Dann ein leises, fast zögerliches **„Oh… hat es endlich gespielt?“**

Mein Magen zog sich zusammen. **„Endlich? Was meinst du mit ENDLICH?“**

Gloria seufzte. **„Ich habe mich gefragt, wann du es hören würdest.“**

Ich setzte mich ruckartig auf. **„Gloria. Was hast du getan?“**

**„Kelly, bitte,“** ihre Stimme zitterte. **„Lass mich es erklären…“**

**„Erklären WAS?“** Meine Stimme wurde lauter. **„Erklären, warum du dachtest, es wäre okay, das zu tun?“**

Gloria tauchte eine Stunde später auf, wirkte fast nervös. Sie setzte sich mir gegenüber, faltete die Hände, ihre Augen musterten mein Gesicht.

**„Ich… ich dachte nur, es könnte helfen,“** sagte sie leise.

Ich legte den Bären zwischen uns. **„Wem helfen?“**

Sie atmete tief durch. **„Sophia. Und dir.“**

Ich starrte sie an.

**„Kelly,“** sie nahm meine Hand. **„Jedes Mal, wenn Sophia nach ihrem Papa fragt… jedes Mal, wenn ich sehe, wie schwer es dir fällt, es ihr zu erklären… es bricht mir das Herz.“**

**„Und du denkst, das hier bricht mir nicht das Herz?“** Meine Stimme zitterte. **„Seine Stimme aus dem Nichts zu hören?“**

Gloria schluckte. **„Nach Jeremys Tod dachte ich nur immer wieder daran, dass Sophia niemals seine Stimme hören würde. Also habe ich eine Aufnahme von eurem Hochzeitsvideo genommen. Erinnerst du dich an seine Gelübde?“**

Mein Hals schnürte sich zu.

**„‚Ich liebe dich für immer,‘“** flüsterte sie.

Oh mein Gott.

Ich schluchzte und sank in ihre Arme.

**„Ich vermisse ihn so sehr,“** weinte ich. **„Jeden einzelnen Tag…“**

Gloria hielt mich fest. **„Er wäre so stolz auf dich, Kelly.“**

Später saß ich in Sophias Zimmer, hielt den Bären im Arm.

**„Du wirst ihn immer bei dir haben, mein süßes Mädchen,“** flüsterte ich. **„Immer.“**

Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte ich mich nicht mehr so allein.

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