Lisa glaubte, dass ein perfektes Weihnachten eines war, das man mit der Familie verbrachte. Lisa wünschte sich, dass ihre Tochter die glückliche, vollständige Familie erleben könnte, die sie selbst nie hatte. Doch als der Weihnachtsmann, den sie engagiert hatte, sein Gesicht offenbarte, erkannte sie, wie wichtig es ist, vorsichtig zu sein, was man sich wünscht.
Am Heiligabend versammelte sich die Familie Marble im gemütlichen Wohnzimmer, das sanfte Leuchten der Lichter vom Weihnachtsbaum warf warme Muster an die Wände.
Der Duft von gebratenem Truthahn, butterigen Kartoffelpüree und frisch gebackenem Brot erfüllte die Luft.
Lisa bewegte sich anmutig zwischen Küche und Tisch hin und her, ihre Hände voll mit dampfenden Gerichten. Sie war die Art Gastgeberin, bei der alles mühelos wirkte, ihre Weihnachtsschürze mit einem Hauch Mehl von den zuvor gebackenen Plätzchen bestäubt.
Währenddessen unterhielt Robert ihre kichernde Tochter Ashley, die sich an seine Schultern klammerte wie eine kleine Abenteurerin auf großer Expedition.
„Streck die Arme aus wie ein Flugzeug, Ashley“, forderte Robert sie mit begeisterter Stimme auf, während er das tiefe Brummen eines Flugzeugmotors imitierte.
Ashley quietschte vor Freude und streckte ihre Arme weit aus, während sie leicht schwankte.
„Ich fliege, Papa!“ rief sie, ihre Stimme klingelte wie ein kleines Glöckchen.
„Vorsicht, Kapitän! Wir geraten in Turbulenzen“, scherzte Robert und schaukelte übertrieben von Seite zu Seite.
Lisa hielt am Tisch inne, wischte sich die Hände an einem Handtuch ab und betrachtete sie mit einem sanften Lächeln.
„Zeit zu landen, das Essen ist fertig“, rief sie mit warmer, neckender Stimme.
Robert machte ein dramatisches Motorengeräusch, während er Ashley auf den Boden hinunterließ.
„Boeing 747 kommt zur Landung, woo-woo-woo!“
Ashley lachte noch lauter und zog an Roberts Ärmel.
„Nochmal! Ich will nochmal!“
„Später, Liebling“, versprach Robert und kniete sich auf ihre Augenhöhe. „Zuerst brauchen wir Treibstoff. Piloten müssen auch essen.“
Am Esstisch sah Lisa ihre Familie an. Das Klirren von Besteck und Ashleys fröhliches Geplapper erfüllten den Raum.
Ihr Herz schwoll vor Glück, als sie zum hundertsten Mal erkannte, wie viel Glück sie hatte, diese Momente, diese Familie und dieses Leben zu haben.
Nach dem Essen brachte Lisa die letzten Teller in die Küche und warf einen Blick auf Robert, der sich in seinem Stuhl zurücklehnte und Kaffee trank.
Ashley hatte sich auf dem Teppich vor dem Fernseher zusammengerollt, ihre Augen waren auf einen Zeichentrickfilm mit sprechenden Tieren fixiert.
Das fröhliche Gejingle der Show erfüllte den Raum, vermischt mit dem leisen Summen von Weihnachtsmusik aus dem Radio.
Lisa fing Roberts Blick auf und nickte ihm leicht zu. Er beugte sich leicht vor und flüsterte: „Ist es soweit? Wo ist er?“
Lisa schaute auf ihre Uhr und flüsterte zurück: „Vielleicht hat er Verspätung. Das Wetter ist nicht ideal, aber er müsste jeden Moment hier sein.“
Wie auf Kommando klingelte die Türglocke, ihr fröhlicher Ton ließ Ashleys Kopf zur Tür herumfahren.
Lisa wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab und ging schnell, um die Tür zu öffnen. Als sie sie öffnete, wehte ein kalter Luftzug herein, der einen Mann in einem Weihnachtsmannkostüm mit sich brachte.
„Ho-ho-ho!“ rief er, trat hinein und klopfte den Schnee von seinem roten Mantel. „Wo ist das kleine Mädchen, für das ich Geschenke mitgebracht habe?“
„Weihnachtsmann! Du bist gekommen!“ rief Ashley, sprang vom Teppich auf und rannte, um ihm die Arme um den Bauch zu werfen.
Ihr Kichern erfüllte den Raum, während der Weihnachtsmann ihr liebevoll den Rücken tätschelte.
Er schwang einen großen roten Sack von seiner Schulter, stellte ihn neben den Weihnachtsbaum und ließ sich mit einem spielerischen Seufzen auf das Sofa fallen.
„Mal sehen, was ich hier für dich habe! Hast du mir dieses Jahr einen Brief geschrieben?“
„Ja!“ sagte Ashley, ihre Augen funkelten. „Hast du ihn nicht gelesen?“
Der Weihnachtsmann kicherte und strich über seinen falschen weißen Bart.
„Doch, doch, aber weißt du, es gibt so viele Kinder, die Geschenke bekommen, und dieser alte Weihnachtsmann vergisst manchmal!“
Ashley legte den Kopf schief, ihr Gesicht wurde ernst. „Ich habe mir einen Welpen gewünscht!“
„Einen Welpen?“ wiederholte der Weihnachtsmann und tat, als würde er tief nachdenken.
„Hmm, lass mich nachschauen.“ Er wühlte dramatisch in seinem Sack und zog schließlich eine eingepackte Schachtel hervor.
„Oh! Gefunden!“
Ashley riss das Papier aufgeregt auf und enthüllte einen glänzenden, mechanischen Hund. Ihre Begeisterung schwand. „Ich wollte einen echten!“
Der Weihnachtsmann beugte sich vor und senkte seine Stimme.
„Ein echter Welpe ist eine große Verantwortung. Aber wenn du dich gut um diesen hier kümmerst, bekommst du vielleicht nächstes Jahr einen echten. Ho-ho-ho!“
Ashley lächelte widerwillig und begann sofort, die Knöpfe des Spielzeugs zu erkunden.
Lisa und Robert tauschten einen stillen Blick und verließen den Raum, um ihre Tochter ihren magischen Moment mit dem Weihnachtsmann genießen zu lassen.
„Ich habe dir gesagt, wir hätten ihr einen echten Hund holen sollen“, murmelte Robert, verschränkte die Arme und lehnte sich gegen die Tür ihres Schlafzimmers.
Sein Ton war enttäuscht, und er warf Lisa einen Blick mit hochgezogenen Augenbrauen zu.
Lisa seufzte, strich sich das Haar zurück und verschränkte die Arme.
„Ein Hund ist eine große Verantwortung, Robert. Wer wird ihn bei eisiger Kälte spazieren führen? Wer wird hinter ihm aufräumen? Ihn trainieren? Füttern? Lass mich raten—ich!“ Sie sah ihn mit einem gereizten Blick an.
Robert ließ sich nicht beirren.
„Es geht nicht nur um die Arbeit, Lisa. Ein Hund ist nicht nur ein Haustier; er ist ein Familienmitglied. Du verstehst nicht, wie viel Freude er Ashley—und uns!—bringen könnte. Sie wünscht sich seit Monaten einen. Willst du nicht sehen, dass sie glücklich ist?“
Lisa zögerte, runzelte die Stirn und dachte nach.
„Na gut“, sagte sie schließlich, hob die Hände und gab nach. „Aber vergiss nicht, wenn sie die Lust daran verliert, bist du derjenige, der sich darum kümmert. Nicht ich!“
„Abgemacht!“ sagte Robert mit einem triumphierenden Grinsen und richtete sich auf.
Doch ihr Moment der Diskussion wurde unterbrochen, als Lisa erstarrte und den Kopf neigte. „Es ist zu leise dort drüben“, flüsterte sie.
„Ich höre sie gar nicht mehr.“
Roberts Lächeln verschwand.
„Ja“, stimmte er zu, ein Hauch von Besorgnis schlich sich in seine Stimme. Ohne ein weiteres Wort eilten beide aus dem Zimmer, um nach Ashley zu sehen.
Der Weihnachtsmann saß nicht mehr auf dem Sofa, als Lisa und Robert ins Wohnzimmer stürmten.
Ihre Blicke huschten durch den Raum, aber er war gespenstisch leer. Panik packte Lisa, und sie griff nach Roberts Arm.
„Wo ist Ashley?“ keuchte sie, ihre Stimme zitterte.
Roberts Augen weiteten sich, und beide rannten zur Haustür. Dort sahen sie den Mann im Weihnachtsmannkostüm, der in der Türöffnung stand und Ashley in seinen Armen hielt.
Das kleine Mädchen war warm eingepackt, ihr Schal ordentlich um ihren Hals gewickelt.
„Halt!“ rief Lisa, ihre Stimme scharf und voller Angst.
Der Weihnachtsmann erstarrte, drehte sich um und sah sie mit großen Augen an, als Lisa und Robert auf ihn zugestürmt kamen.
Lisa zog Ashley zu sich zurück und hielt sie schützend fest, während Robert sich vor sie stellte.
„Was hast du vor?!“ knurrte Robert und drückte den Mann gegen die Wand. Seine Stimme war tief und bedrohlich. „Wolltest du sie entführen?!“
„Nein! Nein! Sie haben mich falsch verstanden“, stammelte der Mann und hob beschwichtigend die Hände. „Ich wollte nur Schneebälle mit ihr spielen! Das ist alles, ich schwöre es!“
„Das war nicht Teil der Abmachung!“ schnappte Lisa, ihre Hände umfassten Ashleys Schultern fest. „Sie sollten die Geschenke bringen und wieder gehen!“
Ashley wand sich in Lisas Griff, ihre Stimme durchbrach die Spannung. „Mama, hör auf! Er ist mein Opa!“
Lisa erstarrte und starrte ihre Tochter an. „Wovon redest du, Schatz?“ fragte sie, ihre Stimme nun weicher, aber immer noch von Verwirrung geprägt.
Der Mann im Weihnachtsmannkostüm seufzte schwer und griff nach oben, um seinen falschen weißen Bart abzunehmen.
Darunter kam das Gesicht eines älteren Mannes zum Vorschein, durchzogen von tiefen Falten, aber gemildert von einem traurigen Lächeln.
Natürlich, hier ist die Fortsetzung:
—
„Mein Name ist Thomas Martins“, sagte er leise. „Dieser Name sollte Ihnen etwas sagen …“
Lisas Gesicht wurde blass. Schnell machte sie eine Geste in Richtung Ashley.
„Geh in dein Zimmer, Schatz“, sagte sie mit fester, aber sanfter Stimme.
Ashley zögerte, ihre Stirn gerunzelt, aber schließlich nickte sie und ging die Treppe hinauf, warf jedoch noch einen Blick zurück, bevor sie verschwand.
„Wovon redet er, Lisa?“ fragte Robert, seine Stimme durchbrach die angespannte Stille.
Lisa drehte sich zu ihm, ihre Miene zeigte eine Mischung aus Wut und Schmerz.
„Das kann nicht sein“, murmelte sie und schüttelte den Kopf. Dann wandte sie sich an Thomas und rief: „Raus aus meinem Haus! Ich will dich hier nicht sehen!“
Thomas hob erneut beschwichtigend die Hände, seine Augen flehten um Verständnis.
„Ich bin nicht hier, um deine Tochter mitzunehmen, Lisa“, sagte er eindringlich. „Ich wollte sie nur sehen, Zeit mit ihr verbringen. Sie ist meine Enkelin, und ich habe sie in meinem ganzen Leben noch nie gesehen.“
Robert drehte sich zu Lisa, die Verwirrung in seinem Gesicht wurde noch größer. „Was redet er da, Lisa?“
Lisas Schultern sanken herab, und sie schloss für einen Moment die Augen, bevor sie antwortete. „Er sagt die Wahrheit“, sagte sie leise.
„Er ist Ashleys richtiger Großvater.“
„Was?!“ rief Robert aus, seine Stimme stieg vor Überraschung.
„Was soll das bedeuten?“
Lisa holte tief Luft. „Er ist mein Vater“, gab sie zu. „Derjenige, der mich als Kind verlassen hat …“
Roberts Augen verengten sich, und er drehte sich wieder zu Thomas um. „Er ist es?! Warum bist du hierhergekommen?!“
Thomas’ Schultern sanken, und er sprach mit schwerem Ton.
„Ich wollte nur meine Enkelin sehen, nichts weiter. Ich weiß, dass du mir niemals verzeihen wirst, was ich getan habe – ich kann es mir selbst nicht verzeihen. Aber ich wollte nur für einen Abend ihr Großvater sein.“
Robert ballte die Fäuste und trat einen Schritt näher.
„Das reicht jetzt“, knurrte er und begann, Thomas in Richtung Tür zu schieben.
„Warte, Robert“, sagte Lisa, ihre Stimme hielt ihn zurück. Sie trat vor, ihr Ausdruck wurde weicher.
„Es ist Weihnachten. Das ist ein Tag, an dem Familien zusammen sein sollten.“
Sie wandte sich an Thomas und deutete ihm an, näher zu kommen.
„Vielleicht bin ich nicht bereit, dir zu vergeben, dass du nicht in meinem Leben warst“, sagte sie vorsichtig.
„Aber ich möchte meiner Tochter nicht die Chance verwehren, ihren Großvater kennenzulernen. Bitte, lass mich diese Entscheidung nicht bereuen.“
Tränen traten in Thomas’ Augen, als er nickte.
„Danke, mein Schatz“, flüsterte er, seine Stimme schwer von Emotionen. Er trat vor und umarmte Lisa sanft, seine Schultern zitterten vor unterdrücktem Schluchzen.
Für Thomas war dies mehr, als er zu hoffen gewagt hatte.
Und für Lisa brachte dieses Weihnachten etwas Unerwartetes – eine neue Chance, als Familie zu heilen und zu wachsen.